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TSG-Rain
Eine moderne Beregnungssteuerung für Tennisanlagen
Hubert Högl, 15. Juli 2020, Fakultät für Informatik
Tennisvereine, wie die Abteilung Tennis des Sportverein TSG Stadtbergen müssen ihre Plätze in den Sommermonaten regelmässig bewässern, damit der Sandbelag die guten Spieleigenschaften behält. Die meisten Anlagen haben dazu je Platz vier Sprinkler installiert, die durch eine elektronische Steuerung entweder auf Tastendruck oder automatisch nach bestimmten Zeitvorgaben, z.B. in der Nacht, aktiviert werden.
Wir hatten bis vor Kurzem eine Beregnungssteuerung für unsere sieben Plätze, die noch aus den frühen achtziger Jahren stammte, aus der Hoch-Zeit des Tennis-Booms. Vermutlich haben noch viele Tennis-Vereine solche Steuerungen, die langsam aber sicher den Geist aufgeben und die wegen der veralteten Bauteile kaum mehr repariert werden können.
Da Steuerungen (modern "Embedded Systems") zu meinem Aufgabenbereich an der Hochschule Augsburg gehören, begann ich im Herbst 2019 mit der Planung einer modernen Beregnungssteuerung. Die wesentlichen Ideen, die mir vorschwebten, waren:
- Minimalistischer Entwurf für die manuelle Steuerung über Tasten.
- Komplexere Funktionen wie die Programmierung der Zeitsteuerung sollen per Smartphone möglich sein.
- Verwendung preiswerter Bauteile die sich in der Maker Community in den letzten Jahren etabliert haben.
- Der Aufbau soll modular sein, so dass das Konzept auch auf andere Tennisanlagen mit mehr oder weniger Plätzen anwendbar ist.
- Die Software soll in der gut verständlichen high-level Sprache Python programmiert werden, so dass sie gut wartbar ist.
- Bei Bedarf sollten mechanische Teile in unserem Fablab (https://fablab.hs-augsburg.de) gefertigt werden.
Mit diesen und noch ein paar detaillierteren Vorgaben wurde die Aufgabe im Rahmen einer Bachelorarbeit von Herrn Christian Graber im Wintersemester 20/21 umgesetzt.
In der Abb. 2 sieht man das Äussere der entstandene Steuerung. Für jeden Platz gibt es einen Taster, mit dem die Beregnung für eine bestimmte einstellbare Zeitdauer, z.B. 5 Minuten, gestartet werden kann. Das sind die sieben Taster rechts, der abgesetzte achte Taster links hat eine Sonderfunktion, die hier nicht von Bedeutung ist.
Neben den manuellen Tastern gibt es eine weitere Schnittstelle zum Anwender, die über Web-Technologien auf dem Smartphone oder PC realisiert ist. Die Steuerung in Abb. 2 enthält dazu einen WiFi Access-Point, mit dem man sich verbindet.
Die Abb. 3 zeigt die wesentlichen vier Bildschirmmasken zur Bedienung über das Web.
(1) Die Plätze können auch über das Smartphone manuell ein- und ausgeschaltet werden.
- "Beregnungsaufträge" konnen programmiert werden, d.h. an bestimmten Tagen können ab einer bestimmten Uhrzeit Plätze beregnet werden.
- Vorhandene Beregnungsaufträge werden angezeigt.
- Einstellungen werden vorgenommen.
Im Schaltschrank in Abb. 3 sieht man die eingebaute Steuerung. Auf der linken Seite ist noch die alte Steuerung zu sehen, die jedoch nicht mehr in Betrieb ist und bald abgebaut werden wird.