Pflichtversuche mit dem Beagle Bone Black (BBB)

H. Högl, 2016, 2017, 2018

Link zur Veranstaltung: http://hhoegl.informatik.hs-augsburg.de/hhwiki/EmbeddedLinux

Vorkenntnisse

  1. Üben Sie das Arbeiten auf der Kommandozeile. Der typische Zugang zu einem Embedded Linux Rechner ist fast immer mit ssh auf der Kommandozeile -- ohne grafische Oberfläche. Sie können das sehr gut auf dem PC/Notebook simulieren, wenn Sie eine Linux Distribution ohne grafische Oberfläche installieren.
  2. Bereiten Sie den Hostrechner zur Arbeit mit dem BBB vor (Terminalemulator z.B. picocom oder kermit, NFS, Crosscompiler, Netzwerkeinrichtung, ...)

Das BBB kennenlernen

Ich setze voraus, dass bereits ein lauffähiges Linux auf dem BBB im eMMC Speicher gespeichert ist. Es ist keine MicroSD-Karte nötig.

  1. Lernen Sie den schematischen Aufbau des Boards kennen mit den wesentlichen Bausteinen, die darauf sind (Blockschaltbild).
  2. Üben Sie häufig wiederkehrende Aufgaben

    1. Terminalprogramm mit serieller Schnittstelle verbinden
    2. Einloggen
    3. Bootmeldungen betrachten (dmesg)
    4. Useraccount mit adduser einrichten (nicht als Root arbeiten)
    5. Systemzeit setzen mit date und ntpdate
    6. Netzwerkverbindung herstellen

      • mit USB Kabel
      • mit Kabel über eth Schnittstelle
      • mit WiFi, z.B. über einen USB WiFi Adapter
    7. Gehen Sie mit ssh und http auf das Board.
    8. Dateien mit scp zwischen Host und Target übertragen
    9. Vom Target aus über den Hostrechner eine Netzwerkverbindung in das Internet herstellen (ip, iw, ifconfig, iwconfig, wpa_supplicant)
    10. System auf der Kommandozeile u.a. mit procfs erforschen (ls, ps, tree, cat, less, vi, uname, mount, df, du, fdisk, ...)
  3. Wie kann man den eMMC Speicher komplett neu mit einem Linux beschreiben?
  4. Wie behandelt man eine rohe SD Karte mit fdisk und mkfs.vfat bzw. mkfs.ext4, so dass man darauf ein bootfähiges Linux installieren kann?
  5. Wie bootet man von der SD Karte?
  6. UART-zu-USB Adapter anschliessen, so dass man die Konsole auf dem Hostrechner sehen kann. Das Terminalprogramm picocom starten mit

    picocom -b 115200 /dev/ttyUSB0

    (aufpassen: Manche Linux Distributionen verwenden nur 9600 Baud)

    • Welchen Vorteil hat diese Konsole im Vergleich mit der ssh Verbindung über USB bzw. Netzwerkkabel?
  7. Wie konfiguriert man die Netzwerkschnittstelle des BBB?
  8. Wie konfiguriert man auf dem Hostrechner und dem BBB eine Durchleitung der Netzwerk-Datenpakete vom BBB über den Hostrechner in das Internet?
  9. Mounten Sie das Homeverzeichnis des BBB mit sshfs auf dem Hostrechner.
  10. Stoppen Sie den Bootvorgang in der Konsole, so dass Sie auf dem U-Boot Prompt landen.

    • Wie sieht man alle Umgebungsvariablen an?
    • Booten über den eMMC Speicher.
    • Booten über die SD Karte.
    • Booten über das Netzwerk mit tftp oder nfs.
  11. "Erforschen" Sie das Linux auf dem BBB über die ssh oder Konsolenverbindung:

    • Welches Linux wird verwendet?
    • Welche Prozesse (Dienste) laufen?
    • Welche Pakete sind installiert?
    • Wie viel Platz belegt das Root Filesystem?
  12. Installieren Sie auf dem Hostrechner eine Cross-Toolchain und kompilieren Sie ein kleines Demoprogramm. Übertragen Sie es mit scp auf das BBB und führen Sie es aus. Die einzelnen Programme des Cross-GCC haben den Praefix arm-linux-gnueabihf-.

    Falls Sie einen C Compiler auf dem BBB haben, kompilieren Sie das Programm auch nativ und testen Sie es.

  13. Machen Sie ein einfaches Programm zum Ansteuern der seriellen Schnittstelle in C/C++ und Python. Sie sollten die Schnittstelle öffnen, ein paar Zeichen schreiben und danach lesen, am Ende wieder schliessen. Man sollte den Code mit einer simplen Verbindung zwischen dem TX- (senden) und RX-Signal testen können.

    Hilfreich sind folgende Texte:

  14. Einfache I/O Demo mit Taster und LED:

  15. Machen Sie sich mit den Bussen I2C und SPI vertraut.
  16. Im gitlab Repository

    https://r-n-d.informatik.hs-augsburg.de:8080/hubert.hoegl/elinux.git

    finden Sie ein paar Beispiele die demonstrieren, wie man zeitliches Verhalten in Linux programmiert. Vollziehen Sie die Beispiele in den Verzeichnissen timing und bbb-rt-test/rt-demos nach.

Build-Umgebungen

  1. Bauen Sie ein Root-Filesystem mit Kernel und U-Boot aus den folgenden Distributionen:

    • Buildroot
    • Yoctoproject

    Installieren Sie es auf einer MicroSD-Karte und testen Sie es auf dem BBB. Es soll auch der Bootloader U-Boot und die Cross-Toolchain dabei entstehen.

  2. Aufgaben mit dem Kernel in der Bau-Umgebung

    • Konfigurieren
    • Vorhandene Treiber aktivieren/deaktivieren
    • Eigenen (Dummy) Treiber einbauen
    • Updaten auf eine andere Kernel Version
  3. Aufgaben mit dem Root Filesystem in der Bau-Umgebung

    • Pakete aktivieren/deaktivieren
    • Eigene Pakete einbauen

PflichtaufgabenBBB (zuletzt geƤndert am 2018-04-27 05:38:34 durch HubertHoegl)