Schneller und kleiner Eigenbau-PC mit Ryzen 5 5600G

Mein bisheriger, extrem energiesparender Arbeitsplatzrechner reicht völlig für die meisten Aufgaben (Texte schreiben, kleinere Programme erstellen, Videokonferenzen, Videos anschauen, etc.). Es ist ein “MSI Cubi N” [1] mit fest eingebautem Intel Celeron N4000 2-Kern Prozessor, 8 GByte RAM und einem SSD Speicher. Der Rechner ist sehr klein und verbraucht unter Linux auch unter Volllast nur ein paar Watt Leistung.

Um für den Rechner anstrengendere Aufgaben zu bearbeiten, z.B. um grössere Programme in der Programmiersprache Rust in vernünftiger Zeit zu kompilieren, habe ich mich nach einem schnelleren Rechner umgesehen, der aber auch so wenig Leistung wie möglich verbrauchen soll. Nach einigen c’t Recherchen [2], [3] bin ich bei dem Asrock X300 hängen geblieben, man bekommt ein relativ kleines Gehäuse mit einem Mainboard, in das man eine AMD CPU mit AM4 Sockel stecken kann. Das Netzteil ist extern in das 220V Anschlusskabel eingebaut.

Man kann eine Reihe von AMD Prozessoren in den AM4 Sockel stecken, solange die maximale Leistung nicht 65 W übersteigt. Ich habe mich für einen Ryzen 5 5600G (G bedeutet mit Grafikeinheit) entschieden, weil er ein guter Kompromiss aus niedrigem Energieverbrauch, ordentlicher Rechenleistung und vernünftigem Preis ist. Der Rechner verbraucht damit im Leerlauf 8 W Leistung, bei voller Rechenkraft geht er auf 50 bis 60 W hoch. Die Rechenleistung in Verbindung mit der schnellen SSD Platte und den 16 GByte RAM ist vollkommen ausreichend auch für anspruchsvolle Anwendungen, auch sehr grosse Programme in Java (z.B. STM32 CubeIDE) oder Python (z.B. die Spyder-IDE) starten blitzschnell. Die Kompilierung von grossen Programmen in C oder Rust erfolgt auch rasend schnell.

  • Asrock Deskmini X300

    • https://www.asrock.com/nettop/AMD/DeskMini%20X300%20Series/

    • 1,9 Liter Gehäusevolumen

    • Schnittstellen:

      • Vorne: 1 x USB 3.2 Gen1 Type-C, 1 x USB 3.2 Gen1 Type-A,

        1 x Kopfhörer, 1 x Mikrophon

      • Hinten: 1 x USB 3.2 Gen1 Type-A, 1 x USB 2.0 Type-A,

        HDMI, Display-Port, VGA, Gigabit LAN (Realtek RTL8111H)

    • Es gibt einen AM4 Prozessor-Sockel, der viele verschiedenen AMD Prozessoren aufnehmen kann.

    • Preis ca. 155 €

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    Aussenabmessungen des Gehäuse sind 15,5 x 15,5 x 8 cm. Das Volumen ist ca. 1,9 Liter.

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    Das Mainboard hat einen AMD AM4 Sockel, der Prozessoren mit bis zu 65W TDP aufnehmen kann. Der Prozessor muss eine Grafikeinheit enthalten, da man in dem kleinen Gehäuse keine externe Grafikkarte einbauen kann.

  • Ryzen 5 5600G – 6 Kerne, 12 Threads, 3,9 GHz Basistakt, 7 nm Technologie von TMSC, Zen 3 Mikroarchitektur, AM4 Sockel. Die 5000er Serie der Ryzen Prozessoren wird auch mit dem Namen “Vermeer” bezeichnet. Der Prozessor hat einen Graphikprozessor (GPU) mit 7 Kernen eingebaut (“Radeon Vega 7”).

  • Noctua LH-L9a-AM4 CPU-Kühler

    Es wird sowohl bei dem X300 als auch bei dem Ryzen Prozessor ein Lüfter mitgeliefert, jedoch ist der Noctua Lüfter wesentlich hochwertiger, als die anderen beiden. Im Betrieb ist er praktisch nicht zu hören. Wenn der Rechner auf dem Arbeitstisch steht, ist das schon ein Argument, hier ein paar Euro auszugeben.

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  • SO-DIMM RAM 16 GB DDR4-3200

    • Preis ca. 60 €

  • Kingston KC2500 (500 GByte SSD im M.2 Format)

    • Preis ca. 65 €

Alle Komponenten kosten 575 €.

Unter Linux (Xubuntu 20.04LTS) funktioniert der Rechner gut. Lediglich der “Suspend to RAM” Modus funktioniert noch nicht. Genau genommen sieht es als, als ob der Rechner in den Suspend-Modus geht, jedoch bleibt die Leistungsaufnahme von 8W, die er bereits im Leerlauf hat, unverändert. Die Hoffnung ist, dass zukünftige Kernel-Versionen diese Betriebsart unterstützen.

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